Als Ziele der Militäroperation in der Ukraine nennt die Russische
Föderation die Hilfe für die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die
Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Neutralität der Ukraine. Darüber
hinaus fordert sie Verhandlungen über ein Konzept gemeinsamer Sicherheit in
Europa, anstelle einseitiger NATO-Ostexpansion. Aus dem Kreml verlautet, die
Operation werde nicht enden, bevor die Ziele erreicht sind. Einige der Ziele sind
in Reichweite: Das Territorium der Volksrepubliken Donezk und Lugansk ist fast
vollständig befreit. Ein Großteil der militärischen Infrastruktur der Ukraine wurde
zerstört, die ukrainischen Truppen massiv geschwächt. Mit der Kapitulation des
Asow-Bataillons in Mariupol wurde eine Hochburg des Nazismus zerschlagen. Den Hochburgen
an anderen Orten droht dies noch.
Demgegenüber geht die NATO-Ostexpansion munter weiter. Ohnehin wischt der Westen die russischen Ziele als Propaganda vom Tisch. Lieber spekuliert man über die Ideenwelt Putins, der angeblich das „russische Imperium“ zurückhaben will. So lässt sich die Frage nach dem eigenen Anteil am Konflikt umgehen. Der alte Kurs auf Eindämmung Russlands und Chinas wird beibehalten und mit dem NATO-Eintritt Schwedens und Finnlands, mit Aufrüstung und Truppenverstärkungen im Osten forciert. Statt sich mit Koexistenz anzufreunden, wird das „Feindbild Russland“ vertieft. Unisono verkünden die Spitzen von USA, NATO und EU das Ziel der Schwächung Russlands, steigern ihre antirussischen Sanktionen und pumpen Geld und schwere Waffen in die Ukraine. Noch scheint ein Ende des Krieges nicht in Sicht.