Freitag, 13. Oktober 2017
Macrons "Neugründung" und Merkels Routine
Frankreichs Präsident Macron will die EU „neu gründen“. Er verkündete
es in Athen mit der beleuchteten Akropolis im Rücken. Nach der Bundestagswahl waren
ausgesuchte Studenten an der Sorbonne die Kulisse für eine „Europarede“,
während Hunderte vor der Tür gegen seine Arbeitsmarktreform demonstrierten. Macron
will für die Eurozone einen eigenen Haushalt und einen Finanzminister. Vor der
Sorbonne-Rede telefonierte er mit Angela Merkel. Er schnürte sein Anliegen in
ein Paket mit Dingen, die auch die Bundeskanzlerin gutheißt, wie „mehr Militarisierung“
und „gemeinsame Sicherung der Außengrenzen“. Auf dem EU-Gipfel in Tallin lobte
ihn Frau Merkel. Seine Rede gebe der Entwicklung einen „guten Impuls“. Über
Details müsse man noch reden. „Ausgesprochen positiv“ seien Macrons Vorschläge
„zum Ausbau einer gemeinsamen Verteidigungs- und Migrationspolitik“. (Handelsblatt online 29.9.2017)
Angela Merkel ist routiniert darin, französische Präsidenten
auflaufen zu lassen.
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